Im Februar geht nach sechs Monaten dein Technikum bei basecom zu Ende. Sechs Monate in denen du basecom als Softwareunternehmen kennenlernen konntest. Dabei hast du in einem Umfeld gearbeitet, das überwiegend männlich ist. Wie hast du deine Zeit hier bei basecom unter diesem Aspekt erlebt?
An sich fand ich das nicht schlimm, dass hier hauptsächlich Männer arbeiten. Das hab ich auch nicht anders erwartet. Im Bereich Informatik und generell im MINT-Bereich arbeiten ja generell mehr Männer als Frauen. Ich bin damit aber besser zurechtgekommen, als ich erwartet hätte, weil man beispielsweise in der Mittagspause gleich integriert wird. Also gestört hat es mich nicht. Ich glaube nicht, dass es einen großen Unterschied macht, ob man von Männern oder Frauen betreut wird bzw. mit ihnen zusammenarbeitet.
Während deines Technikums hast du an einem eigenen Projekt gearbeitet. Wie ist das Projekt entstanden und worum geht es dabei?
Entstanden ist das Projekt aus einem ganz praktischen Zusammenhang: Oft klingeln Besucher oder z.B. Paketboten bei basecom, obwohl die Tür offen ist. Die Mitarbeiterinnen oder Mitarbeiter am Empfang, müssen dann ihre Arbeit unterbrechen, um den Empfangsschalter herum zur Tür gehen und diese öffnen. Meine Aufgabe war es, eine Klingel zu programmieren, die demjenigen der draußen steht signalisiert, dass die Tür geöffnet ist. Die Klingel sollte außerdem mit einer Weboberfläche verbunden werden, auf der die Öffnungszeiten eingestellt werden können, sodass die Klingel auch nur dann ein Signal gibt, wenn die Tür tatsächlich geöffnet ist. Das Ganze habe ich mit zwei Raspberry Pis (Minicomputer) umgesetzt. Ein Pi ist direkt außen an die Klingel angeschlossen. Der andere ist Innen und mit dem W-LAN verbunden und sendet dem Gerät an der Klingel die Information, ob geöffnet ist oder nicht.
Ist das System schon installiert?
Das liegt im Moment noch bei mir auf dem Schreibtisch. Da brauch ich noch ein Gehäuse für. Leider läuft unser 3D-Drucker aktuell noch nicht ganz rund (Seit den basecom Innovation Days 2019 haben wir einen 3D-Drucker, der allen Mitarbeitern zur Verfügung steht. Momentan werden noch einige Anpassungen vorgenommen, damit wir das Gerät so nutzen können, wie wir uns das vorstellen.) Aber an sich bin ich so gut wie fertig. Es läuft so weit, dass ich eine Weboberfläche habe, auf der ich entsprechende Einstellungen vornehmen kann und die Klingel übernimmt das dann auch. Ich muss das System aber noch Testen, um sicherzustellen, dass es auch wirklich einwandfrei funktioniert.
Als Technikantin warst du zusammen mit Bacheloranden, Praktikanten und Neueinsteigern in der basecom Academy. Die Academy ist ja bei basecom eine relativ neue Einrichtung. Wie findest du die Idee? Was sind deine Erfahrungen damit?
Ich fand das ganz cool. Zumal ich ja ein internes Projekt hatte, also in keinem Kundenprojekt gearbeitet habe. Trotzdem hatte ich mit Johan* einen Ansprechpartner der sich um mich gekümmert hat. Wenn ich irgendeine Frage hatte konnte ich mich immer an ihn wenden. Ich habe mit Kevin und einem Praktikanten zusammen angefangen, sodass wir uns von Anfang an gegenseitig helfen konnten. Außerdem lernt man in der Academy andere Mitarbeiter kennen, die auch neu sind und wird sofort integriert. (*Johan M. von Behren leitet die basecom Academy)
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Das Niedersachsen Technikum ist eine Initiative bei der Hochschulen und Betriebe kooperieren. Wie wichtig war es für dich, einen Einblick in beide Welten zu bekommen?
Am wichtigsten war mir der Einblick ins Unternehmen, weil ich wissen wollte, was man mit Informatik eigentlich so in der Berufswelt machen kann. Ich war mir nicht sicher, ob ich in diese Richtung studieren oder eine Ausbildung machen möchte oder doch etwas ganz anderes. Deshalb wollte ich eine bessere Vorstellung davon gewinnen. Ich fand aber die Idee auch ganz cool, dass man neben dem Praktikum auch die Hochschule kennenlernt, damit man weiß, ist Studieren überhaupt was für mich, oder schreckt mich das total ab. Mir hat es außerdem geholfen, weil ich die Möglichkeit hatte, in den Bereich der Medieninformatik hineinzuschnuppern. Dadurch hab ich für mich festgestellt, dass ich lieber Informatik studieren möchte.
Damit hast du meine nächste Frage schon vorweggenommen: Nach dem Technikum willst du in einem MINT-Fach studieren. Was genau? Und wo geht’s hin?
Ich will Informatik studieren. Ich hab mich in Braunschweig beworben und da auch einen Platz bekommen. Ich fange im April dort an. In Osnabrück kann man leider nicht zum Sommersemester starten.
Deine Zeit bei basecom hat dich also nicht abgeschreckt. Was wird dir von basecom am besten in Erinnerung bleiben? Was könnten wir verbessern?
Gut in Erinnerung bleibt mir auf jeden Fall, glaub ich, die Stimmung hier. In der Mittagspause, beim Bergfest oder auf dem Weihnachtsmarkt. Oder zuletzt jetzt in Schillig. Die ganze Atmosphäre fand ich total cool. Das hätte ich mir auch nicht so vorgestellt in so einem Unternehmen. Man kann mit allen locker reden, egal welche Position derjenige im Unternehmen hat. Das hätte ich mir im vorhinein nicht so vorgestellt. Ich dachte eher das das alles ein bisschen steifer ist. War aber gar nicht so. Das fand ich auf jeden Fall cool.
Was man verbessern könnte… wüsste ich jetzt gerade nichts. Mein Eindruck war insgesamt einfach besser als meine Erwartung.
Würdest du anderen jungen Frauen das Niedersachsen Technikum empfehlen und warum?
Ja, ich denke schon. Ich hab darüber einen echt guten Einblick gewonnen. Eine gute Erfahrung. Ich hab von anderen Technikantinnen auch gehört, dass sie noch nicht so richtig wissen, was sie jetzt machen wollen. Aber ich glaube, generell ist das ein cooles Programm.
Wie bist du denn auf das Niedersachsen Technikum aufmerksam geworden?
Ich weiß gar nicht mehr ganz genau, wann ich das erste Mal davon gehört hab. Ich glaube auf dem Hochschulinformationstag. In der Schule hat unser Lehrer im Mathe Leistungskurs auch mal einen Flyer mitgebracht. Irgendwann hab ich mich dann mal genauer damit beschäftigt. Mir ist aber aufgefallen, dass das Programm eigentlich noch ziemlich unbekannt ist. Wenn man erzählt, man macht ein Technikum weiß eigentlich keiner, was das ist.
Vielen Dank für das Gespräch, Eva! Und vielen Dank dafür, dass du dein Technikum hier bei basecom gemacht hast!
Für alle, die sich jetzt vielleicht auch vorstellen können, an diesem wirklich interessanten Programm für junge Frauen teilzunehmen, verlinken wir unten noch ein paar einschlägige Links zum Niedersachsen Technikum. Außerdem freuen wir uns natürlich, wenn ihr unsere Karriereseite besucht und direkt mit uns Kontakt aufnehmt.