Agile Umsetzung einer B2B-Vermietplattform für Sattelauflieger mit FLEETLOOP

FLEETLOOP ist ein Corporate Venture des Trailerherstellers Schmitz Cargobull und des Vermieters Greiwing Truck & Trailer. Das Unternehmen automatisiert die Vermietung von Nutzfahrzeugen. Über my.fleetloop.com erhalten Kund*innen die Möglichkeit, rund um die Uhr Sattelauflieger und Kipper zu mieten, die auf Basis von Schmitz Cargobulls TrailerConnect®-Telematik selbstständig von Fahrern freigeschaltet werden können. Hierzu sollte eine intuitive B2B-Vermietplattform geschaffen werden, die im ständigen Austausch mit den Telematiksystemen der Fahrzeuge steht.

Als Pionier der Nutzfahrzeugbranche hat sich FLEETLOOP das Ziel gesetzt, in kurzer Zeit fragmentierte B2B-Vermietprozesse auf neue, digitale Füße zu stellen, ein hervorragendes Nutzungserlebnis zu schaffen und dieses mit einem individuellen Markenauftritt zu verknüpfen. Die Plattform sollte hypothesengetrieben und iterativ entwickelt werden, sodass bereits drei Monate nach Projektstart die ersten Aufträge über die Plattform abgewickelt werden können. Kund*innen sollen auf den ersten Blick sehen, welches Fahrzeug sich am optimalen Standort zur Abwicklung eines Auftrags befindet, stets einen Überblick über den Status ihrer Buchungen und gemieteten Fahrzeuge erhalten und einen reibungslosen Abhol-, Rückgabe- und Abrechnungsprozess geboten bekommen. Schließlich sollte sich die Plattform in Design und Nutzungserfahrung nahtlos in das Markenversprechen “MIET ME IN A MINUTE” von FLEETLOOP einfügen.

Um den Anforderungen an Geschwindigkeit und Individualisierung gerecht zu werden, kristallisierte sich schnell die Verknüpfung spezialisierter, modularer und unabhängiger Softwarelösungen – auch als MACH-Ansatz bekannt – heraus. Im Gegensatz zu einer vollständigen Individualentwicklung, die prädestiniert zur Abbildung einer individuellen Businesslogik gewesen wäre, konnte durch den MACH-Ansatz viel Zeit, Personalaufwand und Vorabinvestitionen gespart werden. Eine fertige Softwarelösung hätte dagegen zwar mit einer sofortigen Verfügbarkeit gepunktet, hätte aber viele Wünsche zur Individualisierung offen gelassen.

commercetools – Nutzung von Commerce Microservices in der Cloud

commercetools bietet zahlreiche, sofort verfügbare Microservices, die sich durch individuelle Informationen anreichern lassen. Auf Basis dieser Microservices wurden Nutzer-, Unternehmens-, Produkt- und Auftragsverwaltung sowie eine individuelle Preislogik implementiert.

Einzelne Nutzeraccounts werden mit einer Business-Unit verknüpft, sodass Nutzer*innen bequem einen individuellen Onboarding-Prozess durchlaufen und dabei den Überblick über alle Buchungsinformationen ihres Unternehmens behalten. Nutzer*innen und Unternehmen werden mit wenigen Klicks vom FLEETLOOP Operations Team im commercetools Merchant Center angelegt und erhalten direkt einen Link zum Onboarding. FLEETLOOP hat außerdem die Möglichkeit, individuelle Preise anzulegen, um Rabattstaffeln abzubilden. Neben Informationen wie Kennzeichen und Fahrgestellnummer ist auch der aktuelle Standort eines Produkts stets verfügbar. Disponent*innen können auf einer Karte das optimal positionierte Fahrzeug auswählen, um die Routenführung effizient zu gestalten. Mithilfe der Order Microservices behalten Disponent*innen nach der Auftragserstellung stets einen Überblick, ob Fahrzeuge bereits abgeholt, zurückgegeben oder die Miete verlängert wurde.

Nuxt und Vercel – Maßgeschneidertes, Headless Frontend für höchste Individualisierung und Performance

Von Anfang an sollte FLEETLOOP kein simpler Webshop mit Mietfunktion werden, sondern ein Tool, das Logistik-Profis gerne zur Effizienzsteigerung ihres Flottenmanagements nutzen. Dieser Anspruch stand nicht nur bei allen UX- und UI-Entscheidungen im Fokus, sondern auch bei der Technologieauswahl für die Umsetzung des Frontends. Mithilfe des Nuxt-Frameworks konnten interaktive Elemente wie die Eingrenzung von verfügbaren Fahrzeugen in einem bestimmten Kartenausschnitt zügig umgesetzt werden. Um stets eine hochperformante Plattform zur Verfügung zu stellen, läuft das Frontend beim Hoster Vercel, der die automatische Skalierung der notwendigen Infrastruktur gewährleistet. Außerdem wurde die Analytics Software PostHog implementiert, um Nutzerfeedback quantitativ und qualitativ zu erfassen und Hypothesen empirisch zu überprüfen. 

Von der Werksbesichtigung bis zur Go-live-Feier ist in intensiver und herzlicher Zusammenarbeit innerhalb von drei Monaten eine innovative Mietplattform auf Basis modernster Webtechnologien entstanden. Wir freuen uns darauf, FLEETLOOP auch in Zukunft dabei zu unterstützen, den Markt für Nutzfahrzeuge zu revolutionieren.