Der eigene Onlineshop – Von der Idee zum Projekt

Onlineshop

Sie planen einen neuen Onlineshop und wollen sich über den bevorstehenden Prozess informieren? In diesem Artikel stellen wir Ihnen die wichtigsten Schritte des Prozesses „Von der Idee zum Projekt“ vor und erklären die wichtigsten Entscheidungen, die Sie dabei treffen müssen. 

Die Umsetzung eines neuen Onlineshops oder der Relaunch eines bestehenden Webshops ist für die meisten Unternehmen eine Herausforderung. Besonders bei komplexen Projekten, die neben der Entwicklung des Onlineshops auch die Integration von Drittsystemen erfordern, sind die Wahl der richtigen Technologien und des richtigen Dienstleisters von entscheidender Bedeutung. Ebenso wichtig ist aber eine gute Vorbereitung: Je besser Sie Ihre Ziele und Anforderungen definieren, desto besser können Sie Ihr Shopprojekt schnell und erfolgreich umsetzen. Insbesondere, wenn Sie Ihr Projekt mit externen Dienstleistern oder Agenturen umsetzen möchten, können Sie so unnötige Missverständnisse und Verzögerungen vermeiden.

Die wichtigsten Schritte und Entscheidungen auf dem Weg zum neuen Onlineshop möchten wir für Sie an einem fiktiven Beispiel illustrieren:

Feinkost International Handels GmbH

Die Feinkost International Handels GmbH (kurz FIH) hat 450 Angestellte und unterhält 14 Filialen in Süddeutschland und einen Onlineshop. Das Unternehmen importiert Feinkostartikel aus unterschiedlichen Ländern. Während in den Filialen Produkte an Endverbraucher*innen verkauft werden, richtet sich der Onlineshop an Händler*innen und Geschäftskund*innen. Die FIH betreibt den B2B-Onlineshop bereits seit vier Jahren und ist mit der Entwicklung des Onlinehandels sehr zufrieden. Deshalb möchte das Unternehmen seine E-Commerce-Aktivitäten ausweiten. Neben einem Relaunch des bestehenden B2B-Shops plant die FIH den Aufbau eines neuen Onlineshops für Endverbraucher*innen. Die Filialen sollen dabei in das neue Multichannel-Konzept eingebunden werden. Perspektivisch sieht das Unternehmen weitere Wachstumschancen im europäischen Ausland. 

Da das aktuelle Shopsystem vom Hersteller nicht mehr unterstützt wird, soll ein Plattformwechsel vorgenommen werden. Mit dem Relaunch soll der Shop außerdem eine neue zeitgemäße Optik erhalten, der neue D2C-Onlineshop braucht zusätzlich ein eigenes Design. Auf Basis dieser Überlegungen möchte die FIH weiter Anforderungen an die neue E-Commerce-Landschaft identifizieren.

1. Wie kann ich meine Ziele definieren und Shop-Prozesse abbilden?

Um das Onlineshop-Projekt weiter zu konkretisieren, formuliert die FIH die Ziele, die sie mit dem Projekt erreichen möchte, um Anforderungen und Herausforderungen identifizieren zu können, die sich daraus ableiten.

Ziele der FIH:

  • Umsatzsteigerung des Absatzkanals “B2B-Onlineshop“ 
  • Steigerung von Traffic und Conversion Rate
  • Optimierung für mobile Endgeräte
  • Erschließung des neuen Absatzkanals “D2C-Onlineshop”
  • Optimierung / Anpassung der Logistikprozesse
  • Vereinheitlichung des „Look and Feels“ der Marke FIH über alle Absatzkanäle hinweg
  • Einheitliche CI und Etablierung individueller Themenwelten und Storeviews
  • Generelle Effizienzsteigerung in den E-Commerce-Prozessen
  • Anpassung und Anbindung des bestehenden ERP-Systems 
  • Einführung eines PIM-Systems

Für das Projektteam der FIH steht schnell fest, dass es das Projekt nicht alleine umsetzen kann. Zwar verfügt das Unternehmen über Erfahrungen im B2B-Onlinehandel, eigene Expertise in der Softwareentwicklung hat es aber nicht. Außerdem benötigt das Marketing Unterstützung, um den digitalen Direktvertrieb im Rahmen der Multichannel-Strategie des Unternehmens zu etablieren.

Im nächsten Schritt stellt sich für die FIH deshalb die Frage, mit welchen Partnern sie das Projekt umsetzen kann.

2. Wer ist der richtige Partner?

Das junge Projektteam der FIH verfolgt aktuelle Trends in den Bereichen E-Commerce und Marketing. Es hat deshalb bereits eine Vorstellung davon, was es möchte und welche Partner dafür in Frage kommen. Das Projekt soll mit einem modernen E-Commerce-System umgesetzt werden, das eine nahtlose Anbindung an das ERP und das PIM ermöglicht und so als Basis für kanalübergreifende Marketing- und Vertriebsmaßnahmen dient. Gesucht ist hier ein E-Commerce-Dienstleister, der über die nötige Expertise in den Bereichen E-Commerce-, PIM-Systeme und Datenintegration verfügt. Darüber hinaus möchte das Unternehmen den Launch des neuen D2C-Shops marketingseitig unterstützen und auf verschieden Kanälen das neue Multichannel-Angebot bewerben. Das Projektteam möchte dafür eine Agentur beauftragen, die die Markenbildung der FIH und das Onlinemarketing des Unternehmens strategisch und operativ unterstützt.

Die FIH hat bereits eine gute Vorstellung davon, welche Leistungen sie von verschiedenen Dienstleistern im E-Commerce-Bereich erwarten kann. Wir haben dazu noch einmal eine kurze Übersicht für Sie zusammengestellt: 

E-Commerce-Dienstleister (zum Beispiel basecom):

  • technische Beratung
  • Erstellung technischer/funktionaler Konzepte
  • technische Umsetzung (Entwicklung)
  • Design und Usability-Engineering
  • Hosting
  • Wartung, Betreuung und Weiterentwicklung

Online-Marketing-Agentur (zum Beispiel MSO Digital)

  • Suchmaschinenoptimierung (SEO): On- & Off-Page-Optimierung
  • Konzeption von Online-Marketing-Kampagnen
  • AdWords und Google Shopping
  • Online-Marktplatz-Optimierung
  • Erstellung einer Marketingstrategie

Kommunikationsagentur

  • Erstellung von Inhalten
  • Festlegung des Wordings und der Bildsprache
  • Erstellung einer Kommunikationsstrategie

ERP-Dienstleister

  • Anpassungen am ERP
  • Bereitstellung einer Schnittstelle auf Seiten des ERP

Das Projektteam der FIH beginnt im nächsten Schritt mit der Recherche geeigneter Partner für die Umsetzung seines Projekts. Um die Auswahl einzugrenzen, orientiert sich das Team zunächst am Portfolio der Dienstleister. Besonderen Wert legt die FIH außerdem auf relevante Referenzen und Zertifizierungen. So gewinnt das Team einen Eindruck zu einschlägigen Erfahrungen und kann die Expertise potentieller Partner besser einschätzen. 

Schließlich nimmt die FIH Kontakt zu einigen ausgewählten Dienstleistern auf. Auch mit basecom hat die FIH ein Gespräch vereinbart. Ausschlaggebend dafür waren die Erfahrung und die Expertise von basecom bei der Umsetzung von E-Commerce- und PIM-Projekten und das breite Technologie-Portfolio in diesen Bereichen. Das Team ist gut auf das Erstgespräch vorbereitet und möchte vor allem erfahren, wie sich basecom den Projektablauf vorstellt und welche Technologien eingesetzt werden sollten.

Bei basecom kommt es uns im ersten Gespräch vor allem darauf an, unser Gegenüber kennenzulernen, etwas über das Unternehmen und die Menschen dahinter zu erfahren und herauszufinden, welche grundsätzlichen Anforderungen und Zielsetzungen mit dem geplanten Projekt verbunden sind. Natürlich stellen wir auch uns selbst, unser Technologieportfolio und unsere Arbeitsweisen vor: Wir setzen in der Projektumsetzung auf agile Methoden (Scrum). Ein Festlegung auf bestimmte Technologien wird bei diesem Termin nicht getroffen. Oft zeichnet sich aber schon in dieser frühen Phase ab, welche technische Lösungen in Frage kommen könnten.

Als Mitglied der Grow Digital Group ist basecom Teil eines starken Netzwerks aus Digitalunternehmen und Agenturen. So können wir der FIH anbieten, die Spezialist*innen von MSO digital hinzuzuziehen, um das Unternehmen im Onlinemarketing zu unterstützen.

Im Anschluss an das erste Treffen mit basecom entschließt sich das Team der FIH dazu, einen Anforderungsworkshop bei basecom durchzuführen. Ziel dieses Workshops ist es, eine detaillierte Anforderungsanalyse zu erarbeiten. In mehreren Workshopterminen werden Personas definiert, notwendige Funktionalitäten festgestellt und technische Anforderungen formuliert. Auf dieser Grundlage kann im Anschluss eine detaillierte Projekteinschätzung durch basecom vorgenommen werden: Aufwände werden eingeschätzt und es können konkrete Empfehlungen zur technologischen Basis des Projekts abgegeben werden.

Online-Shop: Weiterentwicklung

Zur  Vorbereitung der Workshops hat das FIH-Team einige Fragen bezüglicher seiner Anforderungen an das Projekt für sich geklärt und an basecom übermittelt. Beide Seiten können sich so optimal auf die gemeinsamen Workshoptage vorbereiten.

 

Zu klärende Fragen FIH GmbH
Wie digital ist die FIH GmbH aufgestellt und welche Systeme sind aktuell und Einsatz? Der B2B-Shop und das ERP werden vom E-Commerce Manager und dem Marketing betreut. Zudem unterstützt ein Dienstleister die FIH GmbH in der Betreuung und kontinuierlichen Weiterentwicklung des Shops.
Woher stammen welche Produktinformationen, Daten, Lagerbestände und Preise? Produktinformationen, Preise, Bestände und Kundendaten kommen aus dem ERP. Bestellungen gehen zurück in das ERP. Warenkorbberechnung, Zahlung und Versand laufen über das Shopsystem.
Sind die Produktdaten reif für den Verbrauchermarkt? Der Fokus der aktuellen Produktdatenpflege lag bislang nur auf den Geschäftskundenbereich. Die FIH wird die Produktdaten für die Endverbraucher noch aufbereiten müssen.
Wie kann der Shop in die bestehende Systemlandschaft eingebunden werden und welche Schnittstellen sind vorhanden? Das ERP soll das Shopsystem angebunden werden. Schnittstellen nicht vorhanden.
Ist das Hosting durch den Dienstleister gewünscht? Das Hosting soll durch den potenziellen Dienstleister übernommen werden.
Wer übernimmt derzeit die Themen SEO und Analytics im Unternehmen und sind Marketing-Kampagnen geplant? Internes Marketing übernimmt diese Themen nur bedingt. Eine Digital-Marketing-Agentur soll einbezogen werden, um gezielte Online Marketing Maßnahmen durchzuführen.

3. Die Wahl der richtigen Technologien

Im Anschluss an die Workshops und die Definition der Projektanforderungen ist die Entscheidung für die konkreten Technologien, mit den das Projekt umgesetzt werden soll, ein wichtiger Meilenstein. Als beratender Dienstleister sehen wir bei basecom unsere Rolle dabei darin, unseren Kund*innen Lösungen anzubieten, die so gut wie möglich den individuellen Bedürfnissen und Anforderungen ihres Unternehmens entsprechen. Deshalb ist es uns besonders wichtig von Anfang an offen und auf Augenhöhe mit unseren Kund*innen zusammenzuarbeiten. 

basecom ist seit vielen Jahren auf Open-Source-Technologien spezialisiert. Unser Portfolio umfasst die E-Commerce-Systeme Magento, Shopware und Spryker, die PIM-Lösungen von Akeneo und Pimcore sowie das PHP-Framework Symfony. In den Bereichen E-Commerce- und PIM-Systeme können wir aber nicht nur auf starke Partnerschaften mit marktführenden Technologieanbietern verweisen, sondern auch auf unsere ausgeprägte Erfahrung und zertifizierte Expertise im Open-Source-Bereich.

Online-Shop: Partnerschaften

Gegenüber SaaS-Lösungen und Proprietären-Systemen haben Open-Source-Technologien einige Vorteile: Sie bieten die Möglichkeit sehr weitreichender Individualisierungen und Anpassungen und verfügen oft über ein großes Netzwerk von zertifizierten Partnern, sodass Nutzer*innen unabhängig von einzelnen Dienstleistern sind. Gleichzeitig sorgt die Community für stetige Verbesserungen und Innovation der Technologie und stellt zusätzliche Lösungen in Form von Plugins und Erweiterungen zur Verfügung, die schnell und günstig eingesetzt werden können. 

Das bedeutet aber nicht, das ein Open-Source-System immer die richtige Lösung sein muss. Kleine E-Commerce-Projekte fahren – besonders beim Einstieg in den E-Commerce – oft besser mit einer schlanken, leicht zu konfigurierenden SaaS-Lösung (bspw. Jimdo oder Shopware Cloud). Diese Lösungen sind im Gegensatz zu On-Premise-Lösungen flexibler skalierbar und sehr schnell einsetzbar. Anpassungen an individuelle Anforderungen können allerdings nur sehr bedingt umgesetzt werden.

Ebenso haben auch die oft monolithischen, sehr umfangreichen proprietären Systeme durchaus ihre Berechtigung. Und nicht zuletzt gibt es natürlich auch zwischen den verschiedenen Open-Source-Systemen erhebliche Unterschiede. Die Entscheidung für eine bestimmte Technologie muss deshalb letztlich immer in Abhängigkeit von den jeweiligen individuellen Anforderungen getroffen werden. Technische Aspekte spielen dabei ebenso eine wichtige Rolle wie etwa die Kosten für die Bereitstellung und den Betrieb des Systems.

Wie entscheidet sich die FIH?

Das Team der FIH entscheidet sich nach eingehender Beratung für eine Umsetzung seines Projekt mit der Shopware 6 Enterprise Edition. Die Enterprise Edition von Shopware ist hochperformant und bietet mit der B2B Suite umfangreiche B2B-Funktionalitäten. Gleichzeitig eignet sich das E-Commerce-System sehr gut für die Umsetzung des geplanten B2C-Webshops. Das nutzerfreundliche System verfügt über starke Marketing- und Storytelling-Funktionalitäten und ist als API-zentriertes Headless-System offen für die Anbindung verschiedener Frontends und Drittsysteme. Weitere Informationen zu unseren E-Commerce-Technologien finden Sie in unserem aktuellen E-Commerce-Systemvergeich.

Zusätzlich soll das PIM-System Pimcore oder Akeneo eingerichtet und mit dem Shopsystem und dem bestehenden ERP-System verbunden werden. Für die automatisierte Datenintegration soll die Integrationsplattform integrator.io von Celigo eingesetzt werden.

Im nächsten Schritt beauftragt die FIH ein Vorprojekt bei basecom. Darin wird das Product Backlog aufbereitet, erste Layouts und Wireframes erstellt und es wird die notwendige Serverinfrastruktur eingerichtet. Nach dem Abschluss dieser Vorbereitungen beginnt die agile Umsetzung des Projekts nach Scrum.

Onlineshop: Scrum

Mit dieser Methode können umfangreiche Projekte oder digitale Produkte transparent, inkrementell und iterativ vorangetrieben und umgesetzt werden. Der Entwicklungsprozess wird dazu in kurze Arbeitsschritte, sogenannte Sprints unterteilt, an deren Ende jeweils ein vorher definiertes, nutzbares Zwischenergebnis oder Inkrement steht. Das kann beispielsweise eine bestimmte Produktfunktionalität sein. Ein Sprint-Zyklus dauert zwischen einer und vier Wochen. Die Methode verzichtet auf ausführliche Lasten- und Pflichtenhefte und orientiert sich stattdessen an gewünschten Eigenschaften der Software und Anforderung der Kund*innen, die in einem Product Backlog (Grob-Lastenheft) aufgelistet, gegebenenfalls ergänzt und nach und nach in kurzen Intervallen abgearbeitet werden.

Bei der Entwicklung von Softwareprojekten haben agile Methoden gegenüber linearen Methoden drei wesentliche Vorteile: Sie liefern in kurzer Zeit erste Ergebnisse, bieten die Flexibilität schnell auf veränderte Anforderungen zu reagieren und die größtmögliche Transparenz sowohl im Hinblick auf den Prozess als auch in Hinblick auf die Kosten. Für das Team der FIH bedeutet das, dass es damit rechnen kann, schnell über eine erste funktionierende Software zu verfügen, auf deren Grundlage es testen und sein Projekt weiter vorantreiben kann. Da agile Projekte in Sprints schrittweise entwickelt werden, ist das Team jederzeit im Bilde und kann gegebenenfalls seine Anforderungen anpassen, um ein besseres Ergebnis zu erzielen. Gleichzeitig sind auch die Projektkosten jederzeit überschaubar und transparent.

Planen Sie ein E-Commerce-Projekt oder möchten Sie Ihre Systemlandschaft erweitern, um im Onlinehandel erfolgreicher zu sein? Sprechen Sie uns an und vereinbaren Sie ein unverbindliches Gespräch! Wir freuen uns Sie kennenzulernen und beraten Sie gerne zu allen Fragen rund um die Entwicklung, Optimierung und Betreuung innovativer E-Commerce-Lösungen, Webportale und PIM-Systeme.

Über die Autorin

Über die Autorin

Svenja Becker ist seit 2019 als Presales Managerin bei basecom tätig. Sie ist die erste Ansprechpartnerin für unsere Kund*innen und unter anderem auch für die Erstellung individueller Anforderungsanalysen verantwortlich. Dabei kommt ihr nicht nur ihre kommunikative und offene Art zugute, sondern auch ihre Erfahrung als ehemalige E-Commerce-Managerin.

Svenja Becker Presales Manager