basecom explains: MACH – Make and Buy: Volle Flexibilität, statt entweder-oder

26. August 2025 - Christoph Jung
basecom-explains: MACH Make-and-Buy – Vorschau

Bevor ein Unternehmen ein E-Commerce-System implementieren kann, muss es sich zunächst folgende Frage stellen: Soll die zugrundeliegende Software selbst entwickelt werden oder möchte man lieber auf externe Anbieter setzen? Diese Entscheidung ist oft eine Abwägung zwischen Flexibilität und Effizienz. Eigene Systeme lassen sich genau auf spezifische Anforderungen anpassen, erfordern aber hohe Investitionen in Zeit, Know-how und Wartung. Eingekaufte Systeme bieten einen schnellen Start und geringere Anfangskosten, lassen jedoch wenig Spielraum für Individualisierungen. Diese Dichotomie sorgt oft für Kompromisse, da neue Funktionen entweder zeitintensiv selbst entwickelt werden müssen oder in einem geschlossenen System nicht zur Verfügung stehen. Die klassische Make-or-Buy-Frage prägt die IT-Strategie vieler Unternehmen. Doch moderne Technologieansätze wie MACH, Best-of-Breed oder Composable Commerce eröffnen neue Wege und lösen den scheinbaren Gegensatz auf – mit Make-and-Buy.

Was ist MACH?

Der MACH-Ansatz ermöglicht es Unternehmen, ihr E-Commerce-System modular aufzubauen und flexibel anpassbar zu machen. Denn MACH steht für Microservices, API-first, Cloud-Native und Headless.

  • Microservices: Funktionale Einheiten, die unabhängig entwickelt, skaliert und ersetzt werden können.
  • API-first: Sorgt für eine nahtlose Integration und Kommunikation zwischen den einzelnen Komponenten.
  • Cloud-native SaaS: Erhöhte Skalierbarkeit und Wartungsfreiheit durch spezialisierte Cloud-Dienste.
  • Headless: Trennung von Frontend und Backend sorgt für maximale Flexibilität in der Kundenansprache.

Best-of-Breed – Das Beste für jeden Zweck

Statt auf Komplettlösungen zu setzen, kombinieren Unternehmen beim Best-of-Breed-Ansatz die besten verfügbaren Tools für ihre jeweiligen Anforderungen. Das reduziert die Abhängigkeit von einem spezifischen Dienst und ermöglicht individuelle Systemlandschaften. Besonders bei komplexen Prozessen wie z. B. der Vermietung von Maschinen (wie im Fall FLEETLOOP) lassen sich so spezifische Geschäftslogiken effizient umsetzen.

Volle Flexibilität mit Composable Commerce

Composable Commerce überträgt das Prinzip der Modularität auf den digitalen Handel. Unternehmen können ihre Commerce-Platform aus frei kombinierbaren, austauschbaren Komponenten aufbauen. Das ermöglicht eine schnelle Reaktion auf Marktveränderungen, da man nicht auf die vorhandenen Funktionen eines monolithischen Systems angewiesen ist. 

Make-and-Buy – Ein neues Paradigma

Die Kombination aus MACH-Ansatz, Best-of-Breed-Prinzip und Composable Commerce schafft die Grundlage für Make-and-Buy: Unternehmen nutzen externe Lösungen dort, wo es sinnvoll ist, und entwickeln gleichzeitig eigene Module für ihre individuellen Anforderungen. So entsteht ein System, das sowohl auf spezifische Business-Logiken zugeschnitten als auch effizient ist – und sich jederzeit neu anpassen lässt. 
Ein Praxisbeispiel ist die Plattform FLEETLOOP, die der Vermietung von Trailern und Sattelaufliegern dient. Die Plattform wurde in nur drei Monaten als MVP (Minimum Viable Product) realisiert, indem bestehende Microservices von commercetools mit individueller Logik kombiniert wurden. Die Integration von Telematik, dynamischer Preisgestaltung und rollenbasierter Nutzerführung wurden maßgeschneidert ergänzt. 

Fazit

Der MACH-Ansatz, das Best-of-Breed-Prinzip und Composable Commerce verändern die Spielregeln im E-Commerce. Sie lösen die klassische Make-or-Buy-Entscheidung ab und ermöglichen Unternehmen einen neuen, hybriden Ansatz: Make-and-Buy. Damit lassen sich Systeme präzise auf individuelle Geschäftsanforderungen zuschneiden, flexibel erweitern und zugleich effizient betreiben. Für moderne Unternehmen auf dem Weg zur umfassenden Digitalisierung ist Make-and-Buy eine technologische Notwendigkeit. 

Über den Autor

Christoph Jung ist seit 2017 bei basecom für den Erfolg unterschiedlichster E-Commerce Projekte verantwortlich. Seit 2023 leitet er die Business Unit MACH in der verschiedene innovative Web-Technologien zusammengefasst sind.

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