B2B Solutions: Onlinekonfiguratoren. Vertrieb digitalisieren, Fehler senken, schneller zum Auftrag
Viele B2B-Unternehmen verkaufen komplexe, variantenreiche Produkte. Beratung und individuelle Angebotserstellung sind Pflicht – und gleichzeitig ressourcenintensiv. Onlinekonfiguratoren können hier eine Lücke schließen: Sie machen Produktlogiken sichtbar, führen Kund*innen sicher durch Entscheidungen und erzeugen direkt korrekte Ergebnisse für Angebot, Preis und Lieferzeit. Richtig in die Systemlandschaft eingebunden, sind Konfiguratoren mehr als nur Frontend-Features: Sie digitalisieren zentrale Vertriebsprozesse, entlasten Sales-Teams von Routineaufgaben, minimieren Fehler und eröffnen Self‑Service-Möglichkeiten, die besonders den Erwartungen junger Einkäufer*innen entsprechen. Das Ergebnis: weniger Korrekturschleifen, schnellere Angebotserstellung und eine bessere Grundlage für belastbare Aufträge – im Onlineshop, im Kundenportal und unterwegs im Außendienst.
Warum der B2B-Vertrieb ohne Onlinekonfigurator an Grenzen stößt
In vielen Unternehmen hängen Produktwissen und Preislogik an einzelnen Expert*innen. Ohne digitale Unterstützung führt die Variantenvielfalt schnell zu langen Rückfragen, Fehlern in der Spezifikation und aufwendiger Nachbearbeitung – insbesondere, wenn Daten – beispielsweise aus ERP, PIM, CAD und Shop – manuell zusammengeführt werden müssen. Hinzu kommt der Erwartungsdruck auf der Kundenseite: Einkaufsprozesse sollen transparent, jederzeit verfügbar und selbsterklärend sein. Klassische PDF-Listen und analoge Vertriebsprozesse können das nicht leisten.
Zudem verbringen Vertriebler*innen einen erheblichen Teil ihrer Zeit mit repetitiven Aufgaben – Konfigurationen prüfen, Preise kalkulieren, Stücklisten erzeugen, Dokumente zusammenstellen. Medienbrüche verlangsamen die Angebotserstellung, erhöhen die Fehlerquote und verhindern eine konsistente Customer Experience über alle Touchpoints hinweg. Spätestens bei komplexen Abhängigkeiten (z. B. Baureihen, Optionen, Sicherheitsauflagen) stößt Excel‑Logik an ihre Grenzen. Dadurch entstehen lange Sales-Zyklen, unklare Verantwortlichkeiten für die Produktlogik und eine unnötig hohe Belastung im Vertrieb.
Lösungen & Chancen: So entfalten Onlinekonfiguratoren Mehrwert
Vertriebsdigitalisierung & Entlastung der Mitarbeiter*innen
Ein moderner Onlinekonfigurator ist ein digitales Sales‑Werkzeug, das Wissen skaliert. Regelwerke (Constraints), Guiding‑Fragen und vorkonfigurierte Sets führen sicher durch Varianten und schließen ungültige Kombinationen aus. In Echtzeit entstehen vollständige Ergebnisse: Preise unter Berücksichtigung individueller Konditionen, valide Stücklisten, begleitende Dokumente und – falls gewünscht – erste CAD‑/3D‑Artefakte. Angebots- und Auftragsdokumente werden automatisch erzeugt, sodass Sales‑Teams sich auf qualifizierte Beratung und Closing konzentrieren können.
Für den Außendienst bieten Konfiguratoren ein ausgezeichnetes Tool auf Tablet oder Laptop. Produkte können in Besprechungen live konfiguriert werden, Versionen gespeichert und freigegeben werden. In hybriden Vertriebsmodellen zahlt sich das doppelt aus: Kund*innen können Vorarbeit im Self‑Service leisten, der Vertrieb übernimmt die qualifizierende Feinkonfiguration. So reduziert sich der Abstimmungsaufwand, und Übergaben an Technik, Einkauf oder Fertigung sind sauber dokumentiert.
Fehlerminimierung durch Logik, Daten & Visualisierung
Fehler entstehen häufig an Schnittstellen. Deshalb ist die Integration von Konfigurator, PIM und ERP entscheidend. Der Konfigurator greift auf gepflegte Produktinformationen, Regelwerke und Preise zu, validiert Eingaben und verhindert widersprüchliche Spezifikationen. 2D-/3D‑Visualisierungen schaffen Sicherheit auf Kundenseite und reduzieren Rückfragen. Bei Bedarf lassen sich technische Prüfungen (z. B. Maße, Normen, Sicherheitsklassen) automatisiert berücksichtigen.

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In unserem Whitepaper erfahren Sie mehr darüber, wie Sie mit einem Onlinekonfigurator komplexe Produkte effizienter vertreiben, den Vertrieb entlasten und die Customer Experience für Ihre Kund*innen verbessern.
Kostenlos downloadenSelf‑Service für Kund*innen & Effizienz entlang der Customer Journey
Onlinekonfiguratoren eröffnen Kund*innen 24/7‑Zugriff auf komplexe Produkte – im Shop, im Portal oder eingebettet in eine DXP. Funktionen wie Projektordner, Freigabe-Workflows, Anfragen aus der Konfiguration heraus und wiederverwendbare Templates beschleunigen den Einkauf. Preise, Lieferzeiten und technische Daten sind transparent. Warenkörbe und Angebote lassen sich teilen, kommentieren und versionieren.
Auf Anbieterseite entstehen Effizienzgewinne über die gesamte Kette hinweg: weniger manuelle Datenerfassung, schnellere Angebotserstellung, höhere Abschlusswahrscheinlichkeit und einheitliche Daten für Analytics. In Summe steigern Konfiguratoren die Conversion Rate und reduzieren Prozesskosten – ohne die persönliche Beratung zu ersetzen, sondern indem sie sie gezielt unterstützen.
Messbare Erfolge und kontinuierliche Optimierung
Ein digitaler Ersatzteilshop bietet Unternehmen die Möglichkeit, den Erfolg der neuen Vertriebsstrategie kontinuierlich zu messen und zu optimieren. Wichtige Key Performance Indicators (KPIs) wie Such-zu-Warenkorb-Zeit, Retourenquote, Self-Service-Quote und Kundenzufriedenheit können gemessen und verwendet werden, um den Shop kontinuierlich weiterzuentwickeln.
Die Datenanalyse ermöglicht es Unternehmen, schnell auf Marktveränderungen zu reagieren und ihre Vertriebsstrategie anzupassen. Auch die Kundenerfahrungen können kontinuierlich optimiert werden, um den gesamten Verkaufsprozess noch effizienter zu gestalten.
Fazit
Onlinekonfiguratoren können ein zentraler Baustein der Vertriebsdigitalisierung im B2B sein. Sie entlasten Mitarbeiter*innen im Vertrieb, indem sie Wissen skalieren und Routinen automatisieren. Sie minimieren Fehler durch valide Logik und aktuelle Daten. Und sie schaffen Self‑Service‑Erlebnisse, die Einkäufer*innen erwarten – mit spürbaren Effizienzgewinnen von der Erstberatung bis zur Fertigung. Entscheidend für den Erfolg sind eine saubere Datenbasis (PIM), die Integration in ERP/CRM/Shop sowie ein UX‑Design, das Komplexität erklärt, ohne zu überfordern. Wer diese Grundlagen legt, verkürzt Sales‑Zyklen, verbessert die Qualität der Aufträge und schafft die Basis für skalierbares Wachstum – im Onlineshop, im Außendienst und im Service.

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Über den Autor
Christian Schilling ist Director der Business Unit Complex Products und leitet die Entwicklung der Konfigurator-Software configuratorware. Er verfügt über zwei Jahrzehnte Erfahrung in den Bereichen Digitalisierung, Automatisierung und Software-Entwicklung.