Digital Insights: Wachstumsmarkt B2B. Was Studien über die Zukunft des digitalen Handels verraten

Der digitale Wandel im B2B-Commerce schreitet mit hohem Tempo voran. Unternehmen, die heute strategisch investieren, schaffen sich einen klaren Wettbewerbsvorteil für die kommenden Jahre. In unserem vorherigen Artikel „Digital Insights: B2B-Commerce – Warum der Mittelstand jetzt investieren muss“ haben wir bereits herausgearbeitet, welche technologischen Grundlagen Unternehmen schaffen sollten. In diesem Beitrag werfen wir einen detaillierten Blick auf die konkreten Wachstumschancen im B2B-Commerce – gestützt auf aktuelle Studien und Prognosen.
1. Globale & europäische Wachstumsprognosen (2025–2030)
Globale Entwicklung:
- Im Jahr 2024 lag der globale Umsatz im B2B-E-Commerce bei etwa 28,1 Billionen US-Dollar.
- Laut Studien wird dieser bis 2030 auf rund 62,2 Billionen US-Dollar anwachsen.
- Dies entspricht einem jährlichen Wachstum (CAGR) von etwa 14,5 %.
(Quelle: Capital One Shopping Research (2024), BigCommerce B2B Report)
Europa im Fokus:
- Der europäische B2B-E-Commerce-Markt belief sich 2022 auf ca. 1,3 Billionen US-Dollar.
- Bis 2027 wird ein Anstieg auf rund 2,2 Billionen US-Dollar erwartet (CAGR: 10,2 %).
(Quelle: International Trade Administration, 2024)
Take-Away: Die Zahlen belegen klar: B2B-Commerce ist kein kurzfristiger Digitalisierungstrend, sondern ein nachhaltiger Wachstumsmotor mit globaler und regionaler Relevanz.
2. Deutschland: Ausgangslage und Entwicklung
Laut dem B2B-Marktmonitor 2024 (ECC Köln / IFH Köln) belief sich der Umsatz über Onlineshops und Marktplätze in Deutschland im Jahr 2023 auf rund 476 Milliarden Euro. Das entspricht einem Wachstum von 11,7 % gegenüber dem Vorjahr. Insgesamt umfasst der deutsche B2B-E-Commerce-Markt (inkl. EDI) ein Volumen von rund 1,4 Billionen Euro.
Während klassische Beschaffungsprozesse nach wie vor dominieren, verlagert sich der Fokus zunehmend auf digitale Kanäle: Eigene Onlineshops, geschlossene Kundenportale und Marktplätze entwickeln sich zu den zentralen Vertriebssäulen im digitalen B2B-Handel.
(Quelle: ECC Köln: B2B-Marktmonitor, 2024)
3. Branchen mit den stärksten Online-Zuwächsen
Die folgenden Branchen verzeichnen laut ECC Köln die höchsten Zuwächse im digitalen Vertrieb:(Quelle: ECC Köln: B2B-Marktmonitor 2024. * Prognose 2026 basierend auf moderater Extrapolation der ECC-Zahlen von 2023 und internationalen CAGR-Trends.)
Take-Away: Die Zahlen zeigen, dass der digitale Vertrieb nicht mehr nur für einfache Bürobedarfe oder C-Teile relevant ist. Selbst komplexe Branchen wie Maschinenbau oder Chemie investieren verstärkt in E-Commerce-Lösungen, um effizientere Prozesse und neue Umsatzpotenziale zu erschließen.
4. Warum sich Investitionen jetzt lohnen
- Langfristiger ROI: Wer heute in Plattformen, Datenqualität und Schnittstellen investiert, legt die Basis für automatisierte, skalierbare Geschäftsprozesse. Bei einer fundierten Systemauswahl, einer schlanken MVP-Umsetzung und klaren E-Commerce-Zielen erzielen B2B-Unternehmen im Durchschnitt nach 18 bis 30 Monaten einen positiven Return on Investment.
- Technologische Hebel: KI, Produktkonfiguratoren, Self-Service-Portale und Marktplatzanbindungen schaffen Wettbewerbsvorteile.
- Marktpositionierung: Gerade in Branchen mit starkem Nachholbedarf sichern First-Mover einen nachhaltigen Vorsprung.
- Kundenbindung: Digitale Services stärken die Relevanz in der Beschaffungsphase und schaffen neue Touchpoints.
Fazit
B2B-Commerce wird auch in den kommenden Jahren einer der relevantesten Wachstumsmärkte im digitalen Handel bleiben. Globale wie regionale Prognosen zeigen, dass Unternehmen gut beraten sind, jetzt in digitale Infrastrukturen zu investieren – nicht nur, um Prozesse zu optimieren, sondern um ihre Zukunftsfähigkeit zu sichern.

Christof Zahn, Director Business Unit Consulting
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Über den Autor
Christof Zahn ist seit 2022 Teil unseres Teams und seit 2023 Director der Business Unit Consulting. Christof verfügt über langjährige Erfahrung mit Softwareprojekten und ist ein ausgewiesener Digitalisierungsexperte.
