Recap MagentoLive | Europe 2018

MagentoLive Teamfoto

Bereits seit einigen Jahren veranstaltet Magento neben der jährlichen Imagine-Konferenz, das MagentoLive-Event und bietet über zwei Tage die Möglichkeit, umfassende Magento-Neuigkeiten zu erfahren, an Diskussionen über E-Commerce-Trends teilzunehmen und sich mit weiteren kompetenten Magento-Experten zu vernetzen. Der Veranstaltungsort ist hierbei niemals willkürlich gewählt, sondern stets an aufregenden und modernen Orten, die eine Vernetzung maximieren. Schauplatz in diesem Jahr – das wunderschöne Barcelona in Spanien.

Unsere Magento-Experten Alexandra Essig, Leiterin Business Unit Magento und unser technischer Leiter Magento 2, Josef Behr, waren Anfang Oktober in Barcelona und somit Teil der diesjährigen MagentoLive. Sicherlich eines der brisantesten Themen des Events: Der kommende Release der Magento 2.3 – Wir haben die wichtigsten Facts und Insights zu dem Thema zusammengefasst und natürlich unsere Experten nach Ihrer Meinung gefragt. Was erwartet uns bei Magento 2.3? Eins vorweg – Magento 2.3 wird noch im November 2018 veröffentlicht!

Amazon Sales Channel

Durch eine dauerhafte Synchronisation des Bestandes zwischen Magento und Amazon kann eine mühelose Verwaltung aller Bestellung geschehen, egal ob aus Amazon oder aus Magento direkt heraus.

„Leider findet eine Veröffentlichung der Integration mit dem Amazon Sales Channel vorerst nur in Amerika, Kanada und Australien statt. Eine weltweite Verfügbarkeit ist erst im 2. Halbjahr 2019 geplant. Schade, denn ich sehe großes Potenzial hinter der Entwicklung, immerhin handelt es sich hierbei um eine Anbindung an den größten Marketplace weltweit! Das bietet einen enormen Mehrwert gegenüber anderen Plattformen. Durch die automatisierte Anbindung an Amazon kann der Umsatz um ein Vielfaches gesteigert werden, ohne dass sich die Verwaltungsaufwände erhöhen. Klasse!“ – Alexandra Essig

Google Ads

Die neue Schnittstelle mit dem Google Merchant Center ermöglicht eine einfache Integration von Google Ad in Magento und das in nur vier Schritten zum fertigen Set-Up. Magento beschwört dadurch deutlich verbesserte SEO- und SEA-Optionen.

„Die Integration des Google Merchant Centers bewerte ich als sehr gut! Denn oftmals gestalten sich Fremdextensions als sehr aufwendig in der Konfiguration oder decken nur Teil der benötigten Funktionen ab. Durch eine direkte Integration von Magento selbst entfällt dies. Spannend!“ – Josef Behr

Rapidly create engaging site content

Der Drag & Drop PageBuilder wurde komplett überarbeitet und soll nun für eine stabilere Qualität sorgen, das jedoch erst ab November 2018. Dem Nutzer wird ein einfaches Tool für das Erstellen von Contentseiten mit dynamischen Produktinhalten an die Hand gegeben, das, anders als in den bisherigen CMS Tools von Magento, nun auch ohne CSS- und HTML-Kenntnisse genutzt werden kann. Diese überarbeitete Funktion soll erstmal nur für die Commerce Edition verfügbar gestellt werden, aber eine Übernahme für die Open Source Edition ist auf Kurz oder Lang geplant.

PageBuilder Release Plan

„Ich persönlich würde Shopbetreibern dazu raten, aufgrund der generellen Verfügbarkeit und der damit prognostizierten hohen Qualität des PageBuilders bis ca. Februar 2019 zu warten. Die nicht mehr gegebene Notwendigkeit von CSS- und HTML-Kenntnissen scheint als Feature schon recht ausgereift zu sein, hat aber – gerade im responsiven Bereich – noch den einen oder anderen Schwachpunkt. So ist es zum Beispiel noch nicht möglich Breakpoints für den definierten Umbruch von Bilder oder Text festzulegen. Das ist aber eine Funktion, die Magento hier definitiv umsetzen möchte.“ – Alexandra Essig

Create High-Conversion mobile Experience

Magento hat sich in Sachen Progressive Web Applikationen deutlich einen Schritt nach vorne bewegt und das PWA Studio entwickelt. Das leistungsstarke Tool soll eine Vereinfachung der Frontend-Entwicklung darstellen, sowie das Frontend und Backend via API separieren. Aus Magentos Sicht ist dies die Zukunft der Frontend- sowie Desktop-Entwicklung.

Responsive experiences Grafik

„Gutes Tool, aber in der aktuellen Version weist es definitiv noch viele Schwächen und Kinderkrankheiten auf – da müssen wir einfach die späteren Releases abwarten. Durch die Trennung des Frontends vom Backend liefert Magento eine Lösung für das aktuelle komplexe und reichlich verschachtelte UI Component System. Die Frontend-Entwicklung wird somit nicht nur vereinfacht, sondern liefert in ersten Tests auch einen schnelleren und performanteren Seitenaufbau im Shop.“ – Alexandra Essig

„Das PWA Studio ist momentan einfach noch nicht in einem Stadium, wo es produktiv verwendet werden kann, leider! Außerdem sind meiner Meinung nach PWAs im Allgemeinen noch nicht so weit, es ist momentan eher die Zukunft des Frontends als die Gegenwart. Man sollte jedoch aufpassen, die rasanten Entwicklungen, die hier noch erfolgen werden, nicht zu verschlafen!“ – Josef Behr

Bruce Dickinson

Omnichannel Innovation

Magento hat angekündigt zwei neue Omnichannel Innovationen auf den Markt zu bringen. Eine davon: das Multi Source Inventory, das für beide Editionen erhältlich sein wird. Dieses übernimmt die Verwaltung der Lagerbestände in verschiedenen Lagern und ermöglicht eine Real-Time Kontrolle über die Auswahl eines gewählten Lagers. Bezogen auf die Reservierung von Lagerbeständen erhält der Nutzer nun einen äußerst performanten Checkout sowie einer präzisen und zuverlässigen Lagerverwaltung. Integrierte API-Endpunkte öffnen die Türen für eine Anbindung von Third-Party Lagerverwaltungssystemen.

Erstmalig in der kommenden Magento Version 2.3: Die Berechnung von Scores basierend auf verschiedenen Regeln (z.B: Entfernung zum Konsumenten, Versandkosten, persönliche Präferenzen etc.). Der Score entscheidet, aus welchem Lager versendet wird und schlägt, wenn es sinnvoll ist, Alternativen vor.

„Die Multi Source Inventory halte ich für ein ausgereiftes, getestetes und sehr komplexes Thema. Das Community-getriebene Projekt bietet viel Potenzial für Anpassungen sowie Möglichkeiten, die Nicht-Standard-Prozesse der Händler abzubilden.“ – Josef Behr

Die zweite Omnichannel Innovation: die Magento Shipping Solution, welche jedoch nur für die kostenpflichtige Commerce Edition entwickelt wurde. Die Full Service Shipping Solution sorgt für eine einfache Verbindung mit nationalen sowie internationalen Transportunternehmen und führt eine globale Abdeckung mit UPS, FedEX und DHL Express in Q4 ein. Magento verspricht sich dadurch die momentanen 50% Warenkorbabbrüche, aufgrund der verfügbaren Versandoptionen, auf ein Minimum zu reduzieren.

„Tolle Idee, die dringend notwendig war. Als Entwickler freue ich mich über weniger Abhängigkeit von Fremdmodulen und standardisierte Anbindungen an die üblichen Versanddienstleister.“ – Josef Behr

Magento Commerce Cloud Momentum & Roadmap

Employ Smarter Measurement to understand which promotions and experiences truly engage your shoppers

Es gibt neues zum Thema Magento Business Intelligence. Die integrierten Auswertungstools der Commerce Edition wie Dashboards, Reports, Grafiken und Diagramme wurden grundlegend überarbeitet und um viele neue Ansichten sowie Auswertungsfunktionen erweitert. Dies soll datengetriebene Geschäftsprozesse beschleunigen und erleichtern sowie Abhängigkeiten von externen Dienstleistern vermindern. Mit Magento Business Intelligence haben Händler einen Echtzeit-Blick auf ihre Daten und können bei notwendigen Anpassungen diese direkt im betroffenen System vornehmen.

„Schön wäre eine Ergänzung für Google Analytics sowie die Integration mit Adobe Experience und AI Cloud. Das wäre für Händler sicherlich interessant, da so mehr Auswertung in Magento direkt gegen wäre und weniger Tracking durch externe Systeme. iN dieser Hinsicht wird es aber sicher noch Entwicklung geben.“ – Josef Behr

Magento steigt ab der kommenden Version mit fortschrittlichen Developer Experience Improvementsein. Teil dieser Improvements sind wie bereits beschrieben die PWA Studios, aber auch eine GraphQL, also eine Verbesserung der aktuellen API Performance. Das bedeutet vor allem eine flexible und performante API zum Erstellen von benutzerdefinierten Frontend-Experience, einschließlich Headless- und PWA-Funktionen. Zur weiteren Optimierung der Performance von integrierten Drittsystemen und Extensions wird die Flexibilität bei der Verwendung von REST APIs mit Hilfe von Asynchronous und dem Bulk Web APIs zur Verfügung gestellt – bereits ab der Open Source Edition.

„Yay! Der GraphQL ermöglicht eine schnelle, suchbare und standardisierte API für Apps, alternative Frontends oder auch kleinere Features – das finde ich wirklich sehr cool! Aber auch für die Bulk APIs sehe ich einen großen Anwendungsbereich. Gerade für Im- und Exports ohne Middleware, denn dadurch entfallen Engpässe und Aussetzer, die bei der Übertragung vieler gleichzeitiger Daten entstehen.“ – Josef Behr

 

Platform, Performance & Security

Zum Schluss das wohl mit Interessanteste: Was hat sich bei der Plattform, der Performance und bei der Security getan?

Magento beschwört eine signifikante Reduzierung der Indizier-Zeiten um 60% und damit eine deutliche Steigerung der Performance im Gegensatz zur aktuellen Version 2.2. Aber auch in Sachen Sicherheit hat Magento ordentlich nachgelegt und für die kommende Ausgabe eine 2-Faktor-Authentifizierung, Google ReCAPTCHA und ACL for Cache Management integriert – zeitgemäße Sicherheitsfeatures, welche Magento auch für die Zukunft ordentlich absichern und den Nutzern einen zusätzlichen Schutz gewährt.

Laut Magento wurden seit M2.2 über 18.000 Bugs gefixt – das bedeutet uns erwartet in der kommenden Release das wohl qualitativ beste System seit jeher. Wir sind gespannt!

Gute Neuigkeiten für Open-Source-Nutzer! Es wird weitere Message Queues und eine Verfügbarkeit von Elastic Search nun auch endlich in der kostenfreien Version veröffentlicht!

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